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Ernährung zwischen Corona, e-Learning und Homeoffice

Wir durchleben gerade eine herausfordernde Zeit, auch wenn es um das Thema der täglichen Ernährung geht. Alles scheint auf den Kopf gestellt zu sein, so auch unser Essen. Erst hat uns alle Angst und Stress zu einseitigen, eher fetten und zuckerhaltigen Speisen greifen lassen und jetzt geht es immer mehr zu Essen aus Langeweile und Zwischendurch snacken über. All das birgt die Gefahr auf Dauer Gewicht zuzulegen, noch dazu wo die tägliche Bewegung gering ist oder sogar fehlt. Arbeiten, spielen oder lernen vor dem Bildschirm ist zur Routine geworden.

Gerade bei Kindern sollte man aber besonders auf eine ausgewogene, regionale und saisonale Ernährung achten. Laut Österreichischem Ernährungsbericht sind 21-30% der Schulkinder bereits übergewichtig, Tendenz steigend.

Daher gilt es bei unseren Kindern Struktur in die tägliche Ernährung zu bringen. Struktur gibt Sicherheit und das benötigen Kinder ganz besonders in schwierigen Zeiten. Versuchen Sie die täglichen Abläufe (so wie vor Corona und auch danach) mit ihren Kindern beizubehalten, wie zum Beispiel das gemeinsame Frühstück und Kochen. Frühstück als eine der wichtigsten Mahlzeiten kommt gerade bei Schülern allen Altersgruppen viel zu kurz. Wie in der größten europäischen Studie für Kinder- und Jugendgesundheit (HBSC Study) erwähnt, frühstücken 1/3 aller Schüler aller Altersgruppen nie.

Gemeinsames Kochen ist eine jener Maßnahmen, die Kindern einen normalen Umgang mit Lebensmitteln möglich macht und gerade jetzt haben einige von uns die Zeit mit den Kindern zusammen eine Mahlzeit zuzubereiten. Sie an allem riechen und kosten zu lassen, mit all unseren Sinnen Essen zu erleben.

Dieser Zeitvertreib kann in weiterer Folge Konflikte rund um das Thema Essen vorbeugen. Kinder lernen spielerisch einzelne Nahrungsmittel und ihre Zubereitung kennen. Man kann dies auch zum Anlass nehmen und Kindern Regeln mit auf den Weg zugeben, wie eine optimale Essensituation zu Hause bei Tisch ausschaut, aber auch andere Dinge sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

So wie beim Lernen, beim Homeoffice oder beim Sport sollten wir bei unserem Essen auf die regelmäßige Aufnahme achten. Unregelmäßiges Essen, snacken und spätere Schlafenszeit, daher kürzere Schlafdauer können zu einem Zuviel an Energieaufnahme führen. Wissenschaftler der Universität Barcelona haben an rund 1100 Personen zwischen 18 und 25 Jahren den Zusammenhang zwischen Essenszeiten und dem Risiko an Übergewicht untersucht. Die Ergebnisse waren eindeutig. Jene, die die Essenszeiten und Schlafzeiten nicht eingehalten haben (so wie bei einem Jetlag) hatten auf Dauer einen Gewichtszuwachs zu verzeichnen.

Wenn es darum geht nicht an Gewicht zuzulegen, gilt es auch einen Abstand zwischen den Mahlzeiten einzuhalten. Vor allem Kinder müssen diese Regeln schon in der Kindheit vorgelebt bekommen, damit es in die tägliche Routine einfließen kann. Diese Essenspausen helfen unserem Körper auch die Speisen besser zu verdauen und daher konzentriert und leistungsfähig zu sein. Essen sollte daher nicht als Belohnung, zur Beruhigung oder Ablenkung eingesetzt werden, da wir sonst zu einem snacking und ungesunden Ernährungsverhalten erzogen werden.

Und wer kennt das nicht? Aus lauter Langeweile oder Frust oder zur Belohnung greift man zu einem Stück Schokolade, Keksen oder Chips und zu noch einem. Das Snacken Zwischendurch, vor dem Computer, der Videokonsole oder dem Fernseher passiert meist ohne großes Bewusstsein. Es wird mehr verzehrt als gewollt. Das Gegensteuern fällt uns derzeit allerdings schwerer als sonst, da wir neue Tagesabläufe und weniger Bewegungseinheiten und Freiheiten haben.

Eltern haben in dieser Zeit eine noch größere Vorbildwirkung, daher ist es so wichtig seinen inneren Schweinehund zu überwinden und unseren Kindern mit gutem Beispiel voranzugehen.

Das hilft nicht nur unseren Kindern, sondern auch unserer eigenen Gesundheit!

Text: Veronika Ottenschläger

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