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Faschingsfasten - Wie man auch ohne Verkleidung zum Superhelden wird

Sehr zum Leidwesen unserer Kinder (und auch mancher Erwachsener) sind coronabedingt heuer die Faschingspartys ausgefallen. Keine bunten Verkleidungen, kein Krapfenwettessen und keine lustigen Spiele.

Neben all dem kommt beim Verkleiden noch ein weiterer Aspekt ins Spiel:

Schlüpfen wir in die „Haut“ eines anderen, eignen wir uns auch dessen Eigenschaften und Superkräfte an. Nicht umsonst boomen Superman-, Darth Vader- und Captain Marvel-Kostüme.

Dieses Bedürfnis, einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen, unbesiegbar und supermächtig zu sein, hat seine Wurzeln bereits in der Altsteinzeit: Schamanen zelebrierten mit tierischen Attributen, wie Hörnern oder Tierfellen ausgestattet, religiöse Zeremonien.

Auch Herakles kürschnerte sich um 300 v. Chr. aus dem Fell des Nemeischen Löwen einen Umhang, der ihn der Legende nach unverwundbar machte. Und in der isländischen Grettis-Saga aus dem 14. Jahrhundert werden die Berserker durch das Tragen von Wolfsfellen unbesiegbar. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, ähnliche Mythen finden sich in allen Kulturen und zu allen Zeitpunkten der Geschichte.

Aber nicht nur im Fasching, auch im Alltag, begleitet unsere Kinder diese Sehnsucht, in eine andere Haut zu schlüpfen:

Daher die Faszination für die Superhelden in Büchern, Filmen und bei Videospielen. Mit dem Controller scheint man ein bißchen Kontrolle über sein Leben zu haben, Avatare bewältigen für uns die schwierigsten Aufgaben.

Und wann bräuchten wir diese Supermächte dringender als jetzt?

Alles ist unsicher, unberechenbar geworden, man kann seine Freunde nicht sehen, weiß nicht wann man in die Schule gehen darf, ganz zu schweigen von dem Fehlen freudiger Ereignisse wie Faschingspartys.

In der eben präsentierten zweiten Befragungswelle der COPSY – Studie zeigt sich ein beunruhigendes Bild:

Die Studie wird vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt und bildet die Auswirkungen und Folgen der COVID-19 Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ab. Mehr als tausend 11- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche sowie 1.600 Eltern von 7- bis 17-Jährigen wurden zum Umgang mit der Krisensituation, zum sozialen Umfeld, Medienkonsum, Ernährung, psychischen Problemen und psychosomatischen Beschwerden befragt.

Dabei stellte sich heraus, dass vier von fünf der befragten Kinder und Jugendlichen sich durch die Corona-Pandemie zumindest belastet fühlen, sieben von zehn klagen über eine schlechtere Lebensqualität. Fast jedes dritte Kind ist mittlerweile psychisch auffällig. Vor der Pandemie war es „nur“ jedes fünfte. Die Kinder zeigen depressive Symptome, teilweise mit psychosomatischen Folgen wie Magen- oder Kopfschmerzen.

Als Gründe dafür werden eine ungesündere Ernährung und deutlich weniger Bewegung angeführt: Die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen sind geprägt von ungesunden Lebensmitteln, insbesondere Süßigkeiten. Die Zahl der Kinder, die gar keinen Sport machen, hat sich gegenüber vor der Pandemie verzehnfacht. An die 40 Prozent sind nicht mehr sportlich aktiv, weil durch die Corona-Maßnahmen bedingt, das Angebot der Sportvereine und private Freizeitaktivitäten fehlen.

Dabei wäre gerade in dieser belastenden Zeit Sport so wichtig: Er stärkt das Selbstbewusstsein und verleiht damit auch ganz ohne Verkleidung Superkräfte.

Und das unterstützt motion4kids, zum Beispiel mit dem Projekt UGOTCHI365:  "Ugotchi - Punkten mit Klasse". 

Was als Projekt zur Bewegungsförderung in Volksschulen seinen Anfang nahm, ist jetzt auch für Familien verfügbar: Mithilfe von Videos kommen Trainer direkt ins Wohnzimmer und so kann man mit lustigen Übungen täglich Punkte sammeln. (https://ugotchi365.at/)

Also: Krönchen richten, Spaß haben und in Bewegung bleiben!

Von Mag. Barbara Fisa, MPH

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