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Wellensurfen mit dem Lernbuddy - Vier Tipps wie unsere Kids entspannt in den Sommer kommen

Endspurt! Die Kids drücken tatsächlich wieder die Schulbank und schon fast ist dieses Schuljahr geschafft. Aber nur fast. Leider zeigen sich genau jetzt auch Corona-bedingte Lücken. Egal, ob man sich nur zwischen zwei Noten verbessern will oder tatsächlich eine Entscheidungsprüfung ansteht – wie bringen wir unsere Kinder dazu, entspannt und konzentriert zu lernen?

Folgt man Medienberichten, ist das konzentrierte Lernen zu einem generellen Problem geworden.

10 Prozent der deutschen Schulkinder zwischen sechs und zwölf Jahren leiden an diagnostizierter ADHS: Probleme mit anhaltender Aufmerksamkeit, schwer zu unterdrückende Impulsivität und Hyperaktivität machen Schülern, Eltern und Lehrern das Leben – und Lernen - schwer: Wurden im Jahr 2004 in Deutschland „nur“ 26 Millionen Verordnungen für die medikamentöse Behandlung von ADHS verschrieben, waren es 2012 bereits 58 Millionen. Das ist mehr als das Doppelte. Das schlechte Bauchgefühl, das sich bei der Behandlung von Kindern mit Psychostimulanzien einstellt, wird von Tierversuchen bestätigt: Diese zeigten vermehrt Depressionen und innere Unruhe, Antidepressiva wirkten in der Folge schlechter. In jungen Jahren verändern sie zudem die Funktion des Gehirns – bekannt als „neuronal imprinting“.

Aber auch die Kinder, die nicht direkt von ADHS betroffen sind, kämpfen mit Konzentrations- oder Motivationsproblemen. Hier kommen vier Lösungsansätze, die vielleicht weiterhelfen können:

Wellen surfen

Dafür müssen Sie nicht mal nach Hawai – wir reden hier über die Effekte von Musik auf Gehirnwellen: Normalerweise befinden wir uns im Beta-Bereich, bei 20 bis 25 Hertz. Informationen lassen sich allerdings im Alpha-Bereich mit acht bis dreizehn Hertz noch besser verarbeiten. Kleine Kinder befinden sich noch relativ häufig in diesem entspannten Zustand – je älter man wird, desto schwerer wird es, die Anspannung loszulassen. Und hier kommt die Musik ins Spiel: Signale im 10 Hertz–Bereich unterstützen die Gedächtnisleistung. Je nach Geschmack kann das von klassischer Musik bis zu Lounge-Musik alles sein, allerdings bitte nicht allzu laut. Das Gehirn passt sich dann automatisch an die Frequenz an. Ommm….

Lern-Buddy statt Corona–Buddy

Ein Griff in Hollywood`s Trickkiste: Dort kommen Body-Doubles für schwierige Situationen zum Einsatz. In unserem Fall hilft bereits die Anwesenheit einer anderen Person: Setzen Sie sich still neben ihr Kind, lesen Sie Zeitung, nähen Sie Knöpfe an oder arbeiten Sie Ihre E-mails ab. Was Sie nicht tun sollen: aktiv coachen oder gar die Hausübung selbst erledigen.

Funktioniert übrigens auch mit Ihrem Partner bei der Steuererklärung.

Pomodoro-Lernen oder Struktur ist dein Freund

Hier geht es nicht um das Abendessen, sondern um Pausenmanagement: Alles was Sie brauchen, ist eine Küchenuhr (das Handy am Tisch empfiehlt sich aus nachvollziehbaren Gründen weniger). Diese stellt man auf 25 Minuten, einen überschaubaren Zeitabschnitt, für den man nicht allzu viel Motivation aufbringen muss. Danach gibt es eine fünfminütige Pause: Fenster auf, Musik an und, je nach Laune, Liegestütze oder Hampelmänner machen, Tanzen oder am Gaberln arbeiten. Auch sogenannte „Brainmoves“ kann man hier gut einbauen:  Achterzeichnen mit den Augen, Finger-Mudras (kleine Yogaübungen), gegengleiche Arm- und Beinbewegungen.  Das ganze vier Mal nacheinander (alle „O“s von Pomodoro) und dann gibt`s eine längere Pause!

Last but not least: Sport!

Und hier machen wir wieder die Kurve zum ADHS: Selbst bei ADHS–Kindern kann Sport massiv weiterhelfen: Bei ausreichender Bewegung kommt es zu einer unmittelbaren Verbesserung der Symptomatik. Schon kurzfristige Interventionen, bei den Kinder eine halbe Stunde am Laufband verbrachten[1] oder sich zwanzig Minuten aerob bewegten [2],  beweisen ein besseres Abschneiden bei Tests und eine höhere Aufmerksamkeit. Langfristig zeigten sich bei 70 Prozent Verbesserungen, die auch für Eltern und Lehrern nachvollziehbar waren.

Sie wissen schon, was jetzt kommt: Genau das unterstützt Motion4kids mit seinen Projekten: Interaction motion4kids, Train@Game, Street Points, Playfinity, Ugotchi365 oder die Projekte aus dem aktuellen Call, ZirkZack, Trixtr+ und MovEvo4Kids - sie alle bauen auf Bildungsförderung durch Bewegung!

Ihnen allen viel Erfolg und einen entspannten Sommer!

 


[1] Medina, J. A., Netto, T. L., Muszkat, M., Medina, A. C., Botter, D., Orbetelli, R., ... & Miranda, M. C. (2010). Exercise impact on sustained attention of ADHD children, methylphenidate effects. ADHD Attention Deficit and Hyperactivity Disorders, 2(1), 49-58.

 

[2] Pontifex, M. B., Saliba, B. J., Raine, L. B., Picchietti, D. L., & Hillman, C. H. (2013). Exercise improves behavioral, neurocognitive, and scholastic performance in children with attention-deficit/hyperactivity disorder. The Journal of pediatrics, 162(3), 543-551.

 

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