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Sugar Babes in einer WEIRD Gesellschaft - Bikinifigur für Körper und Geist

Sommer! Das klingt nach Freibad, Kirtag, Wandern! Und es schmeckt nach Eis, Zuckerwatte und Schokoriegel. Gibt es etwas Süßeres als schokoverschmierte Mündchen und Eis-klebrige Händchen, die sich in die Ihren schmiegen?

So lecker das alles ist und so sehr unsere Kids sich nach diesem harten Jahr jede Belohnung verdient haben, so unangenehme, ja sogar gefährliche Folgen kann die falsche Ernährung und vor allem übermäßiger Zuckerkonsum haben.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO prognostiziert, dass die Coronavirus-Pandemie auch zu mehr Fettleibigkeit unter Kindern führen wird: „Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigendsten Trends in der WHO-Region Europa verstärken - zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern“, so der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.  Die Lockdowns und die damit verbundenen Schließungen von Schulen hatten weitreichende negative Folgen für die Ernährung und Bewegung von Kindern. Fehlender Zugang zu Schulmahlzeiten, der Ausfall von Schul- und Vereinssport und die generelle mangelnde körperliche Aktivität führten zu einer Verschärfung des schon davor alarmierenden Tatbestands: Laut einem Bericht der WHO leidet in manchen Ländern schon jedes dritte Kind im Alter zwischen sechs und neun Jahren an Übergewicht oder Fettleibigkeit.

Betroffen sind von dieser heimlichen Pandemie aber nicht nur Kinder: Experten der MedUni Wien und des AKH Wien schlugen anlässlich des Welt-Adipositastags Alarm: „Laut WHO sind bisher zirka rund zwei Millionen Menschen an Corona verstorben. Laut WHO sterben aber jedes Jahr auch 2,8 Millionen Menschen an den Folgen von Adipositas“, betonen Prager und Itariu. Dazu kommt noch, dass ein Teil der Corona-Todesfälle auch auf die Rechnung der Adipositas geht: Fettgewebe führen zu chronischen Entzündungen, die das Immunsystem ständig überbeanspruchen. Daher ist Übergewicht ein Risikofaktor für Influenzaviren und COVID-19.

WEIRD? Definitiv!

Derzeit leidet ein Drittel der Weltbevölkerung an Übergewicht (definiert durch einen BMI-Wert über 25), man geht davon aus, dass im Jahr 2030 die Hälfte davon betroffen sein wird. In unmittelbarem Zusammenhang mit Übergewicht und Fettleibigkeit stehen lebensbedrohliche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Neben einem Bewegungsmangel wird Adipositas auch durch den Lebensstil unserer WEIRD – Gesellschaft begünstigt: WEIRD für Western, Educated, Industrialized, Rich, Democratic. Eine Gesellschaft, die sich wenig bewegt, Keime und Bakterien durch übermäßiges Waschen, Kaiserschnittgeburten, die häufige Verwendung von Antibiotika und die Einnahme raffinierter Nahrungsmittel zerstört und damit eine unnatürliche Darmflora begünstigt.

Natürlich ist das bei Ihnen anders.

Als jemand, der sich mit den Themen Bildung und Sport aktiv auseinandersetzt, sind Sie, ist ihr Kind wahrscheinlich nicht übergewichtig. Aber auch bei Normalgewichtigen ist die Ernährung ein Thema: Denn Zucker verursacht nicht nur Fettleibigkeit und ihre Folgekrankheiten. Zucker senkt das Dopamin und damit unsere Motivation. Er hat auch einen negativen Effekt auf das BDNF (Brain-derived neurotrophic factor) und damit die Neuroplastizität. Diese Botenstoffe und Vorgänge sind für den Lernfortschritt und in weiterer Folge die Bildung essenziell: Eine gesunde Darmflora, die durch hochwertiges Essen gefüttert wird, hat wesentlichen Einfluss auf die Kognition, auch darauf wie gut ein Kind lernt.

Was man dagegen tun kann?

Das richtige essen. Polyphenole zum Beispiel. Die finden sich in mehrfach ungesättigte Fettsäuren, den Omega 3 und Omega 6 - Fettsäuren: Verwenden Sie Raps-, Lein-, Walnuss-, und Sojaöl, bieten Sie Nüsse als Snacks an, stellen Sie zum Abendessen dunkelgrünes Blattgemüse und fette Kaltwasserfische (z.B. Lachs, Makrele, Sardine, Thunfisch) auf den Tisch. Vermeiden Sie gesüßte Getränke, Fertigprodukte und Zucker.

Und: Bewegung, Bewegung, Bewegung!

motion4kids unterstützt jetzt mit seinem Playfinity-Projekt und den Partnern ServusTV, LAOLA1 und A1 Bewegung in den Schulen: Bis zu den Sommerferien testen neun Schulen aus allen Bundesländern mit „Beweg dich in der Schule“ Bälle, die das analoge Spiel mit digitalen Applikationen verbinden. Die PädagogInnen erhalten Informationen, Anleitungen und Support im Umgang mit dem Playfinity-Sportgerät. Mit neuen Spielmodi soll die Kreativität und die Kombination von Bewegung und Lernen gefördert werden. Innerhalb der Klassen stehen kleine Wettbewerbe auf dem Programm, bei denen die Leistungen der einzelnen Teams mit Hilfe einer App aus den Bällen ausgelesen und digital ausgewertet werden können.

Schöne Sommerferien wünscht Ihnen motion4kids!

Von Mag. Barbara Fisa, MPH

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