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Interview mit Marion & Michael - den Gründern von MovEvo4Kids

Die MovEvo4Kids-App ist eines der 3 Siegerprojekte aus unserem letzten Call und bringt neue Bewegung ins Klassenzimmer. Heute wollen wir euch die beiden Gründer, Marion & Michael, näher vorstellen. Wie sie auf die Idee der App kamen, was sie antreibt und was es mit MovEvo und MovEva auf sich hat.

Könnt ihr euch kurz vorstellen: Wer sind Movevo und Moveva eigentlich?

Wie kommst du darauf, dass wir das sein sollten ;-) Die Idee mit Movevo und Moveva ist aus einem Jux in unserer Freundesrunde entstanden. Jetzt sind wir aber schon so dick drinnen, dass wir wohl nicht mehr rauskommen.

Marion: Mir hat es schon immer Spaß gemacht neue Dinge auszuprobieren, mich selbst herauszufordern und neu zu erfinden. In Sachen Bewegung, aber auch in der Ausbildung und beim Reisen liebe ich das Abenteuer. In Wien habe ich an der WU den SIMC Master (Strategy Innovation Management Control) abgeschlossen und Auslandssemester in Japan und den USA absolviert. In meiner Zeit bei courseticket sammelte ich wertvolle Startup Erfahrung und Kontakte, die unseren Projekten jetzt natürlich zu Gute kommen. Das movevo4kids Projekt paßt wie die Faust aufs Auge - mit Kindern wird es nie langweilig.

Michael: Meine Eltern boten mir von Kindesbeinen an eine Vielzahl an sportlichen Möglichkeiten. Ich wuchs am Land auf und Fußball und Skifahren sind heute noch meine großen Leidenschaften. Ich studierte in Graz: Sportwissenschaft mit Begeisterung und BWL weil alle sagten, dass man mit Sport kein Geld verdienen kann. Heut weiß ich, dass man nur in dem gut ist, was man mit Begeisterung macht und sich dann auch schon die entsprechenden Türen öffnen. Beharrlichkeit zahlt sich aus. Und mittlerweile bin ich auch froh, dass ich das BWL Studium durchgezogen habe, denn schließlich bin ich jetzt auch Unternehmer ;-)

Seit Beginn der COVID Situation sind wir beide wieder nach Kärnten zurückgekehrt. Gemeinsam verbringen wir viel Zeit in der Natur, in den Kärntner Bergen auf Fels und Schnee und hoffentlich auch bald wieder beim Reisen. Außergewöhnliche Abenteuer, wie beispielsweise die Transslovenia mit dem Mountainbike zu bezwingen oder 10-stündige Wanderungen, sind unser Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit. Die Verbundenheit zur heimischen Natur, die für uns untrennbar mit dem Thema Bewegung zusammenhängt, möchten wir auch über movevo4kids vermitteln.

Wer hatte die Idee zu diesem Projekt?  

Michael: Den Namen Movevo gibt es schon ein wenig länger. Die Idee zu Movevo ist während meiner Zeit als Sportwissenschafter im Vivamayr entstanden. Nach dem Kuraufenthalt wollte ich den Menschen was mitgeben, um die positiven Effekte von Bewegung mit in den Alltag zu nehmen. So entstanden die ersten Videos - zunächst für Erwachsene. MovEvo steht für Bewegung (engl. move) und Evolution. Alles in der Evolution hat seinen Sinn, unser Körper ist auf vielseitige Bewegung ausgelegt. Wenn wir aber gegen unsere Natur leben, dann hat das negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Wir sind nicht für 10 Stunden Sitzen am Tag gemacht. Rückenschmerzen, verspannter Nacken, schlechte Haltung, Übergewicht, Diabetes Typ II, Herzschwäche - das sind Folgen unseres modernen Lebensstils. 

Habt ihr von Anfang an dem Projekt zu zweit gearbeitet?

Marion: An movevo4kids arbeiten wir nun seit einem Jahr gemeinsam. Wir haben viele Lehrer und Lehrerinnen im Bekanntenkreis, die im Zuge des 1. Lockdowns überfordert waren und nicht wussten, wie sie die Schüler*innen während HomeSchooling in Bewegung halten sollen. So entstand die Idee auch etwas für die Schulen zu machen! Die Ergänzung mit Moveva war dann die logische Folge ;-) Ein wenig sind die Charaktere schon auch an uns angelehnt - meinen zumindest unsere Freunde.

Was macht so Spaß an dem Projekt? Wieviel Kind steckt in euch, damit euch derartige Ideen einfallen?

Marion: Die Dreharbeiten mit den Kindern machen enorm viel Spaß und ja, auch in uns stecken noch immer der kleine Michi und die kleine Marion. Für die Videos, wie wir sie jetzt machen, sollte man schon auch in der Lage sein, über sich selbst zu lachen.

Wie lange hat es von der Idee zur Umsetzung gebraucht?

Marion: Letztes Jahr ging es trotz aller Widrigkeiten sehr rasch voran. Die Auswahl als Gewinnerprojekt bei motion4kids war definitiv die Initialzündung. Es folgten tolle Workshops im Begleitprogramm mit Bildünger. Aber noch ist die App ja nicht fertig. Wir sind mittendrin in der heißen Phase der Umsetzung. Bis Herbst möchten wir sie fertig haben, dann haben wir es mit unseren Top-Entwicklern geschafft, das Projekt in einem Jahr umzusetzen.

Was war die größte Hürde bisher?

Michael: Die größte Hürde stellt sicherlich die Finanzierung im Bildungsbereich dar. Es wird so viel geredet, wie wichtig doch die Bildung und die Bewegung der Kinder sind, doch so leicht ist es dann nicht eine Finanzierung aufzustellen. Neuen Schub bekamen wir mit der Förderzusage des FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft). Die Einstufung als Innovation im Bildungsbereich macht uns besonders stolz und sollte auch die letzten Zweifler wachrütteln.

Ist das jetzt schon euer „Brotjob“ oder macht ihr noch andere Dinge nebenbei?

Michael: Wir haben die Corona Zeit gut genützt und uns beide neu orientiert. Marion war bereits sieben Jahre in einem Startup und hat wertvolle Erfahrung gesammelt. Ich habe den sicheren Hafen als sportwissenschaftlicher Leiter in einem Gesundheitszentrum verlassen und mich in die Selbstständigkeit geworfen. Wir waren jetzt 6 Monate im Gründerprogramm des KWF und haben schließlich am 30.04.2021 (Tag der Arbeitgeber) gemeinsam mit unseren IT-Spezialisten Johann und Thomas Brandauer und unserem Designer Robert Nagel die MOVEVO Technologies GmbH gegründet. Wir bewegen Menschen dort wo der Bewegungsmangel am größten ist und viele gesundheitliche Probleme entstehen - bei der Arbeit und in der Schule!

Unsere Move App für die betriebliche Gesundheitsförderung haben wir bereits gelauncht. Hier sind wir mit Ende Mai mit den ersten großen Firmen gestartet und haben bereits erste tolle Rückmeldungen. Mehr dazu gibt es auf https://www.movevo.app.

Wie darf man sich euren Alltag vorstellen?

Michael: Alltag gibt es momentan nicht. Gründung, Videodreh, Finanzierung, Crowdfunding, App Testing, Netzwerkaufbau, Online-Veranstaltungen - es geht schon ordentlich rund. Doch noch haben wir den Überblick im Chaos und die tollen Rückmeldungen und der Support im Familien- und Freundeskreis treiben uns an und geben uns Energie.

Wie schaut eure Zusammenarbeit untereinander aus?

Marion: Das ist eine gute Frage. Derzeit treten wir nach außen hin oft gemeinsam auf. Es zeigt sich erst nach und nach wer für welchen Bereich Hauptverantwortung gibt.

Wer erfindet die Bewegungsgeschichten?

Marion: Die Hauptgeschichte der Bewegungsschatzsuche war ein längerer Prozess mit viele unterschiedlichen Beteiligten, etlichen (Online)Meetings und Feedbackschleifen. Wir arbeiten sehr eng mit einigen Pädagog*innen zusammen die uns auch direktes Feedback und Ideen von den Kindern zu den einzelnen Bewegungswelten, den Superhelden und den Bösewichten liefern. Es ist besonders spannend in die kreative Welt und Fantasie von Kindern einzutauchen. Ich bin generell ein kreativer Mensch, ich mag das Zeichnen, Basteln und Gestalten. Schon als Kind konnte ich mich für Abenteuergeschichten begeistern - meine Mutter hat uns immer tolle Geschichten vorgelesen oder auch teilweise frei erfunden. Als ich dann selbst lesen konnte habe ich oft heimlich bis tief in die Nacht unter meiner Bettdecke gelesen. Vielleicht mit ein Grund warum ich heute so schlecht sehe? 

Wer hat den Movevo Song geschrieben?

Michael: Die Idee zum Movevo Song ist in unserem Expertenteam entstanden. Wir wollen Emotionen wecken und mit Musik geht das natürlich am besten. Ich selbst bin ja nicht sonderlich musisch begabt. Der Song ist ein richtiger Ohrwurm und stammt von Patrick Graber, einem talentierten befreundeten Musiker aus Finkenstein.

Wer zeichnet Movevo und Moveva? Wer macht das Bühnenbild eures sympathischen Klassenzimmers?

Michael: Marion ist eine äußerst begabte Künstlerin. Aus ihrer Feder stammen die Skizzen für unsere Superhelden. Die digitale Umsetzung stammt von unserem Designer Robert, der auch für das App Design verantwortlich ist. Teamwork ist alles.

Ja und das Bühnenbild. Viele IT Riesen haben ihren Ursprung in einer Garage, bei uns ist es ein umgebauter Dachboden im Elternhaus meiner Mutter. Marions Gespür für Design und Farben kommt natürlich auch hier zur Geltung.

Abschlussfrage: Für die Neugierigen unter uns: Sind Movevo und Moveva auch privat ein Team?

Was glaubst du? Ja das kann man wohl nur schwer verbergen ;-) Wollen wir aber auch nicht. Viele fragen uns, wie wir Beziehung und berufliche Zusammenarbeit unter einen Hut bringen. Für die meisten scheint das unvorstellbar, doch bei uns funktioniert es perfekt.

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