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Streetpoints und andere Browniepunkte - Eine Win-Win-Situation für uns und unseren Planeten

Der Weltgesundheitstag 2022 stand unter dem Motto „Unser Planet, unsere Gesundheit“. Am 7. April drehte sich alles um den einheitlichen Gesundheitsansatz „One Health“ - die Verbindung zwischen der Gesundheit unseres Planeten und der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen. Es ging darum, aufzuzeigen, wie sich persönliche Entscheidungen und gesellschaftliches Verhalten auf unsere Umwelt auswirken.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was das mit motion4kids zu tun hat? Auf den ersten Blick scheint es sich dabei um zwei völlig verschiedene Themen zu handeln. Auf den zweiten aber ergeben sich viele Gemeinsamkeiten.

Motion4kids fördert die Bildung von Kindern über Bewegung, so zum Beispiel mit dem Projekt Streetpoints. Bei diesem Projekt werden Schulkinder motiviert, in ihrem Alltag häufiger zu Fuß zu gehen, mit dem Fahrrad oder dem Scooter zu fahren. Dabei sammeln sie spielerisch Kilometer und Punkte.  Sich zu bewegen, sei es zu Fuß, mit dem Rad oder Roller macht nicht nur Spaß und fördert die Gesundheit, sondern hilft auch der Umwelt. Und das ist nicht nur bei der Bewegung so.

Regionales, saisonales und biologisch angebautes bzw. erzeugtes Essen hilft durch kurze Transportwege, sparsamen Einsatz von Ressourcen und Vermeidung von Herbizid- und Pestizideinsatz der Umwelt. Wie das Wort Lebensmittel schon erahnen lässt, ist es auch für unseren Körper und Geist nicht unwesentlich, wie wir uns ernähren. Unser Essen stellt die Bausteine für unseren Körper und unser Gehirn zur Verfügung. Wenn wir diese Nährstoffe nicht oder nicht ausreichend zu uns nehmen, sondern lediglich mit leeren Kalorien den unmittelbaren Energiebedarf stillen, kommen auf Dauer viele Funktionen zu kurz. Was Herbizide, Pestizide, Mikroplastik und Antibiotikarückstände noch zusätzlich in unserem Körper anrichten, beginnen wir gerade erst herauszufinden. Unsere Nahrungszufuhr beeinflusst unsere Muskulatur, unsere Knochen und vor allem auch unser Gehirn - und hier schließt sich der Kreis zur Bildung. Wie können wir sicherstellen, dass wir unser Gehirn richtig „füttern“? Immer wieder kursieren in den Medien Geheimtipps, die den ultimativen Boost unserer Denkleistung versprechen:  Man hört von wertvollen Fetten  in diversen Ölen und fettreichem Fisch, von komplexen, langkettigen Kohlenhydraten, Vitamin B, Lecithin und Cholin in Eiern, dann noch Enzymen, Antioxidantien und vielem mehr.

So manche Mutter soll sich in ihrer Verzweiflung schon überlegt haben, im zweiten Bildungsweg ein naturwissenschaftliches Studium zu belegen, um ihr Kind artgerecht zu ernähren. Kann es sein, dass die richtige Ernährung tatsächlich so kompliziert ist? Kurz zu den Fakten: Unser Gehirn benötigt für seine Arbeit 20 Prozent der von uns aufgenommenen Nahrungsenergie, die meiste davon kommt aus Kohlenhydraten. Proteine sind eine Schlüsselsubstanz im Körper: Sie sorgen für ein intaktes Immunsystem, sind verantwortlich für den Aufbau der Zellen, die Produktion von Hormonen und Enzymen und die Übertragung von Nervenreizen. Auch ohne die vielgeschmähten Fette würde unser Gehirn nicht funktionieren: Sie sind sowohl Bausteine der Nervenzellen als auch Energielieferanten. So gesehen kann man keine Empfehlung für einzelne Nährstoffe oder eine bestimmte Nährstoffgruppe, wie Kohlenhydrate, Eiweiß oder Fette aussprechen – wichtig ist der richtige Mix. Besonders empfohlen wird, unter dem Aspekt des Umweltschutzes, eine zumindest teilweise vegetarische bzw. vegane Ernährung. Aber ist diese auch für Kinder sinnvoll? Prinzipiell ist vor allem eine vegetarische Ernährung unproblematisch. Hülsenfrüchte, Tofu oder andere Sojaprodukte, Vollkornprodukte, Nüsse, Gemüse, Obst, Omega 3-reiche Öle decken den täglichen Nährstoffbedarf auch ohne Fleisch. Wichtig ist aber, dass man gut informiert bzw. beraten ist, um eventuelle Nährstoffmängel zu supplementieren (z.B. Mikronährstoffe wie B12).

Auch hier stehen der richtige Mix und die entsprechende Qualität im Vordergrund. Generell gilt, je weniger verarbeitet, je kürzer die Zutatenliste - desto besser. Ein guter Leitfaden für eine gesunde Lebensmittelwahl ist: Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte. Gut ist, was aus der Region kommt und damit auch gleich saisonal ist und das möglichst in Bioqualität. Hier ist Qualität gleichbeutend mit Umweltschutz und Klimafreundlichkeit. Was für unser Gehirn und unseren Körper gut ist, tut auch der Umwelt und dem Klima gut.

Eine Win-Win-Situation in jeder Hinsicht. In diesem Sinne: Viel Spaß und guten Appetit!

 

 

Mag. Barbara Fisa, MPH, studierte erst Handelswissenschaften bevor sie ihre Leidenschaft für Sport, gesunde Ernährung und Entspannung zu Public Health brachte. Sie versteht sich als Vermittlerin von Wissenschaft, ist Beraterin, Keynote-Speakerin und Autorin („Raus aus der Pflegefalle“ gemeinsam mit Prof. Dr. Bachl und Dr. Biach im Springer Verlag). Sie arbeitet an Systemen zur Förderung eines gesunden Lebensstils für Menschen nach der Pensionierung, dem „Best-Agers-Bonuspass“, und berät die Stiftung motion4Kids. Nähere Informationen unter thehealthychoice.at

 

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